Alles über Baumwolle

Ein Drittel aller Textilien bestehen aus Baumwolle. Ob zu Kleidung, Bettwäsche oder Möbelbezügen, Baumwolle ist ein echtes Allzweck-Material und bietet nahezu grenzenlose Anwendungsmöglichkeiten. Doch was macht das Material so beliebt? Und wie wird es angebaut? Wir haben Dir alle wichtigen Infos zu den Eigenschaften der Baumwolle, der Pflege und dem Anbau zusammengefasst.  

 

Baumwolle

 

Inhalt

  1. Eigenschaften
  2. Anbau & Bio-Baumwolle
  3. Pflege

 

 

1. Eigenschaften

Baumwolle ist die gereinigte Faser aus den Samenkapseln des Baumwollstrauches. Sie ist die mit Abstand am häufigsten verwendete Faser der Textilindustrie. Ihr chemischer Aufbau macht Baumwolle unempfindlich gegenüber Hitze und mechanische Belastung.  

Baumwolle ist sehr saugfähig. Fertige Artikel aus Baumwolle können bis zu 32 % ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne zu tropfen. Daher lässt sich Baumwolle auch sehr gut färben.  

Sie trägt sich angenehm weich, ist sehr luftdurchlässig und atmungsaktiv.  

Baumwolle besitzt eine hohe Scheuer- und Reißfestigkeit, weswegen Baumwoll-Artikel auch sehr langlebig sind. Baumwolle ist sehr widerstandsfähig gegen Hitze, kann problemlos bei 95° C gewaschen und mit über 150° C gedämpft werden. Damit ist Baumwolle auch bestens für sterile Artikel im medizinischen Bereich geeignet.  

 

 

2. Anbau & Bio-Baumwolle

Die Baumwollpflanze wird einjährig kultiviert. Die Kapsel der Baumwollfrucht mit dem flauschigen Inhalt springt zur Blütezeit auf. Da die Pflanze unregelmäßig reift, muss sie mehrmals geerntet werden. Dabei wird sie entweder von Hand oder mit Maschinen gepflückt.  

Anschließend wird die Baumwolle gereinigt und zum Garn gerzwirbelt. Bei konventioneller Baumwolle folgt zum Schluss häufig das Mercerisieren. Dabei wird die Baumwolle unter Spannung mit Natronlauge behandelt. Dadurch wird sie elastischer, glänzender, reißfester und besser waschbar.  

Oft hört und liest man, dass der Anbau von Baumwolle äußerst umweltschädlich ist. Leider trifft dies auf den konventionellen Anbau von Baumwolle auch zu. Beim Anbau wird sehr viel Wasser verbraucht, da die Felder oft überdüngt und die Böden dadurch geschwächt sind. Baumwollfelder machen nur ca. 2,5% der weltweiten landwirtschaftlich genutzten Fläche aus, auf denen aber ca. 16% aller Insektizide weltweit versprüht werden1.  

Beim Bio-Anbau sieht das anders aus:  Beipflanzungen halten Schädlinge fern und sorgen außerdem für einen gesünderen Boden. Durch Tröpfchen- oder Furchenbewässerung wird das Wasser sehr effizient eingesetzt. Da der Einsatz von chemischen Pestiziden und Dünger verboten ist, können die Böden Feuchtigkeit viel besser speichern. Man geht von einem Einsparpotenzial für Wasser von ca. 91% gegenüber dem konventionellen Anbau aus, außerdem von einem um 62% geringeren Energieverbrauch und 46% geringeren CO2-Ausstoß1.  

 

 

3. Pflege

Baumwolle ist unempfindlich gegenüber Hitze, mechanischer Belastung und vielen Chemikalien. So verträgt sie nahezu jede Art von Waschmittel, kann problemlos bei 95° C in der Maschine gewaschen und geschleudert werden. Baumwolle ist schnell knitterig und muss daher gebügelt werden. Das Bügeln macht die Baumwolle dabei aber nicht nur knitterfrei, sondern auch weicher.

 

 

1 soil Association, September 2015: "Cool Cotton - Organic cotton and climate change"